Die Vermessung der Welt

Daniel Kehlmann – Die Vermessung der Welt

Daniel Kehlmann | 9,99€ | 304 Seiten | Rowohlt Verlag

Alexander von Humboldt macht sich auf, die Welt zu bereisen und zu erforschen. Begleitet wird er dabei von dem Franzosen Bonpland. Auf der anderen Seite arbeitet Carl Friedrich Gauß an seinem Lebenswerk. Ihre Wege werden sich im Laufe der Geschichte kreuzen.

„Bonpland stellte fest, daß er eigentlich aus drei Personen bestand: Einem, der ging, einem, der dem Gehenden zusah, und einem, der alles unablässig in einer niemandem verständlichen Sprache kommentierte“ (Die Vermessung der Welt, S. 175).

Meine Meinung

Jedes der 16 Kapitel des Buches erzählt entweder die Geschichte von Humboldt oder jene von Gauß. Gegen Ende verschwimmen die Handlungsstränge, als sich die Figuren begegnen. Der Lesende bekommt einen Einblick in die Kindheit der beiden Personen und ihren darauf folgenden Entwicklungsweg. Ihre Wünsche und Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen, Erfolge und Verluste sind Themen in Daniel Kehlmanns Roman. Humboldt bereist gemeinsam mit Bonpland einen großen Teil der Welt und führt Messungen mit vielen komplizierten Geräten durch. Bonpland sammelt Pflanzen und gemeinsam führen sie Experimente durch. Sie bringen große Sammlungen fremder Tiere, Pflanzen, Steine und Stoffe mit nach Hause. Zur selben Zeit wird das mathematische Talent von Gauß entdeckt. Er ist ein schlauer Kopf und bahnt sich seinen Weg.

Ich habe dieses Buch sehr genossen. Da ich zu der Zeit, als ich es gelesen habe, gerade selbst auf Reisen war, hat mir das Buch besonders gut gefallen. Man bekommt viele interessante Fakten vermittelt und erhält Eindrücke in das Leben von damals. Die vielen verschiedenen Orte, die Humboldt und Bonpland  bereist haben, waren außergewöhnlich und spannend. Sie trotzen so vielen Gefahren und Problemen. Gauß hingegen ist ein sehr besonderer und eigenwilliger Charakter und wird meiner Meinung nach sehr gut in Szene gesetzt. Er ist unheimlich clever und andere Menschen sind ihm zumeist eine Last. Als sich die Wege von Gauß und Humboldt kreuzen, wird das Buch fast noch interessanter. Man fühlt mit den Charakteren mit und beobachtet sie bei fortschreitendem Alter. Der Schreibstil von Daniel Kehlmann hat mir zudem wirklich gut gefallen. Am Anfang musste ich mich daran gewöhnen, dass bei der wörtlichen Rede keine Anführungszeichen verwendet werden, aber danach ließ das Buch sich flüssig lesen.

Fazit

Eine tolle Leseerfahrung für Reisefreudige. Spannend und unterhaltsam. Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen.

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