Benedict Wells | 256 Seiten | 22,00 Seiten | Diogenes Verlag | Rezensionsexemplar (Werbung)
Eine Sammlung von zehn Kurzgeschichten über Wahrheit, Lügen, Existenz, Träume und Familie. Es sind zehn sehr unterschiedliche Geschichten mit verschiedenen Personen, Orten und Emotionen.
„Du denkst an unheilvolle Blicke, an zugeworfene Türen und Trennungen. Daran, wie du raus aufs Land fährst und die Sonnenstrahlen siehst, die sich auf dem Wasser brechen, oder wie du nachts auf dem Dach eines Hauses stehst, voller Wut, aber auch: so wach.“
(Benedict Wells, Die Wahrheit über das Lügen, S. 48)
Warnung: Die Rezension kann Spoiler enthalten!
Inhalt
Die Kurzgeschichten handeln von der Wanderung eines Familienvaters, den Erinnerungen an ein Grundschulheim, einer glücklosen Künstlerin, der Ping Pong – Obsession, einer alten Dame, einer Bibliothek, einem kleinen Touch von Star Wars, einer kühlen Limonade, der Entstehung der Angst und einer bedeutsamen Zahl.
Meinung
Alle Geschichten waren auf ihre Weise wunderbar. Jede hat eine bestimmte Emotion in mir hervorgerufen und manchmal musste ich nach einer von ihnen eine Pause machen, weil ich das Ende erst einmal verarbeiten musste. Die Erinnerungen der Figuren begannen sich beim Lesen mit meinen Erinnerungen zu verknüpfen und ich fing an zu verstehen, was sie fühlten. Dabei waren mir einige der Empfindungen sehr bekannt und viele andere neu und interessant. Zudem erleichtert der Schreibstil ein Eintauchen in die Geschichte, denn er ist sehr angenehm. Dadurch werden die einzelnen Figuren getragen und unterstützt.
Alles in allem habe ich nach diesem Buch sehr große Lust, mehr von Benedict Wells zu lesen. Ich empfehle außerdem, vor diesem Buch sein Werk Vom Ende der Einsamkeit zu lesen. Zwei der Kurzgeschichten beziehen sich nämlich auf dieses Buch. Bei der einen wird kein Vorwissen verlangt, bei der anderen ist es jedoch sinnvoll, Vorkenntnisse zu haben. Jedoch wird beides deutlich gekennzeichnet und der Lesende wird mit erklärenden Worten begleitet. Das hat mir sehr gefallen.
Des Weiteren mochte ich die Namen der Kapitel, auf die ich mich jedes mal gefreut habe. Besonders als ich zu dem Kapitel gekommen bin, das den gleichen Namen wie der Buchtitel trägt. Mit der Geschichte dahinter hätte ich nie gerechnet und es ist neben der von der Muse einer meiner liebsten aus dem Buch.
Fazit
Zehn wunderbare Geschichten voller Emotionen und Leidenschaften. Viel zu kurz aber trotzdem lang genug, um mich zu fesseln. Ich vergebe 5/5 Sternen.