Rezensionsexemplar/ Werbung | Bela B Felsenheimer | Scharnow | 416 Seiten | 20€ | Verlagsgruppe Randomhouse/ Heyne Hardcore
Scharnow ist ein ruhiges, verschlafenes und langweiliges Dorf nördlich von Berlin. Jahrelang geschieht dort nichts außergewöhnliches, bis sich innerhalb kürzester Zeit alles ändert.
„Er hatte schon seit geraumer Zeit kein Buch mehr gelesen, doch dieses hier berührte seine Seele und setzte Emotionen in ihm frei, die ihn in ihrer gewaltigen Schönheit schockierten.“
(Bela B Felsenheimer, Scharnow, S. 54)
Inhalt
In Scharnow passiert eigentlich nie etwas. Es ist die meiste Zeit ruhig und nicht gerade spannend. Deswegen ist Nami damals auch froh gewesen, aus Scharnow wegzukommen. Nun ist sie wieder in der Stadt, um ihre Großmutter zu besuchen. Genau zu dieser Zeit beginnt das große Chaos in Scharnow. Ein fliegender Mann wird gesichtet, ein Mord wird in Auftrag gegeben, die Verschwörungstheoretiker laufen heiß, der Supermarkt wird überfallen, ein böswilliges Buch treibt sein Unwesen und der Polizeichef ist überfordert. Zu eben dieser Zeit begegnet Nami aber auch ihrer großen Liebe und kümmert sich liebevoll um ihre Oma. Nach und nach wird deutlich, dass alle ungewöhnlichen Vorfälle in Scharnow mit einander zu tun haben. Mitspieler bei dem Ganzen sind dazu noch der Bund der besorgten Bürger und der Pakt der Glücklichen.
Meinung
Ich bin begeistert, aber auch noch immer durcheinander. Fiktion wird hier so genial und selbstverständlich mit der Wirklichkeit vermischt, dass man am Ende noch immer nicht sicher sein kann, was wahr ist und was nicht. In diesem Buch gibt es so viele geniale Wendungen. Ich liebe es, wie die Personen und die Ereignisse alle aufeinander aufbauen und miteinander zu tun haben. Außerdem finde ich Scharnow generell sehr clever gemacht. Das Buch ist in Abschnitte aufgeteilt und hat relativ kurze Kapitel. Diese erzählen immer wieder aus einer anderen Sicht. Vorne und hinten im Buch gibt es eine Karte und zu Beginn ist ein Personenregister enthalten. Dieses habe ich mehr als nur einmal gebraucht, denn die wechselnden Sichtweisen können schon etwas verwirren. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich aus dem Ende nicht ganz schlau werde. Eine Freundin hat die Schreibweise des Buches mit der von Murakami vergleichen. Ich finde dies ist ein cleverer Vergleich. Doch anders als bei Murakami bin ich am Ende von Scharnow ein wenig unbefriedigt geblieben. Es bleibt für mich noch so viel ungeklärt, aber wahrscheinlich soll das genau so sein. Davon lebt die Erzählweise des Autors auch irgendwie.
Fazit
Scharnow ist ein genial geschriebenes Buch mit Humor, Fiktion und Intelligenz. Dabei nimmt es bestimmte Teile der Bevölkerung sehr gut auf die Schippe. Von mir gibt es 4/5 Sternen.
Ich habe es mir gerade gekauft, und werde es wohl über Ostern lesen. Melde mich dann nochmal. Deine Rezension macht Lust, dieses Buch zu lesen n
Ich hoffe du schaffst es wirklich, noch über Ostern mit dem Buch zu beginnen (es ist ja viel los an den Feiertagen). Sag mir auf jeden Fall Bescheid, wie es dir gefallen hat!!