Rezensionsexemplar/Werbung | Mara Erlbach | 416 Seiten | 12€ | Blanvalet Verlag
Es hört nie auf zu schneien in Area. Wenn man diesen endlosen Winter doch nur beenden könnte.
„Auf dem Weg nach unten reichte der weiße Pulverschnee Nuria fast bis zu den Knien. Trotz der zwei Paar Wollsocken drang die Kälte schon vor auf ihre Haut.“
(Mara Erlbach, Die Gabe des Winters, S. 31)
SPOILERWARNUNG
Inhalt
Seit Jahren liegt ein ewiger Winter über dem Dorf Pago und über ganz Area. Die Magie ist verschwunden und zudem noch fast alles Essbare, denn im Schnee ist kaum etwas zu finden. Außerdem ist es verboten zu jagen, denn alles Wild steht Lord Tarik zu. Dessen Gemahlin ist erkrankt und seitdem hat sich der Lord stark verändert. Aber alles könnte sich zum Besseren wenden wenn es jemandem gelingt, die Burg zu betreten. Denn dort erhoffen sich die Menschen die Lösung des Problems – die Gabe des Winters. Als Probleme im Dorf auftreten, macht sich Nuria alleine auf den Weg, um Nahrung zu besorgen.
Meinung
Das Buch hat sehr vielversprechend angefangen. Die Idee des endlosen Winters hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Autorin schreibt so bildlich, dass man die Kälte durch das Buch quasi spüren kann. Nach und nach wurde das Feindbild von Lord Tarik aufgebaut. Im Prolog hat er Nurias Vater im Beisein von ihr und dessen Bruder ganz große Schmerzen zugefügt, sodass dieser erblindet ist. Er tut auch nichts, um den Winter zu beenden, verbietet das Jagen (die einzige wirkliche Nahrungsquelle) und bestraft alle, die über Magie und seine kranke Frau reden. Er ist richtiggehend grausam geworden. Als Nuria schließlich nicht darum herum kommt, durch Jagen Nahrung zu besorgen, wird sie von Lord Tarik erwischt und verschleppt. Er behandelt sie ganz grausam. Sie sieht genau aus, wie seine mittlerweile verstorbene Frau. Sie muss sich die Haare färben und er zwingt sie Wein zu trinken, von dem sie sich fast übergeben muss.
Deswegen kann ich die Liebesgeschichte die daraus resultiert, überhaupt nicht nachvollziehen. Es werden zwar im späteren Verlauf viele Dinge aufgeklärt, die ihn entlasten. Aber ich finde es absolut nicht nachvollziehbar, dass sie ihm trotzdem „verzeiht“. Er hat ja trotzdem ihren Vater erblinden lassen, dem Volk die Nahrung entzogen und sie ganz mies behandelt. Am Ende gibt sie sich dann sogar quasi selbst auf für ihn. Ich finde das so schade. Das Buch hätte wirklich toll werden können und hatte für mich sehr viel Potenzial. Wie gesagt, den Schreibstil der Autorin finde ich total super. Auch das Cover ist grandios.
Fazit
Leider bin ich wirklich von dem Buch enttäuscht. Es hat stark angefangen, aber dann meiner Meinung nach mit der Liebesgeschichte total versagt. Ich vergebe deswegen leider nur 2/5 Sterne.